Neue Maßstäbe bei der Energieversorgung mit lokalen Partnern
Die neue Photovoltaik-Anlage erstreckt sich über die 10.000 Quadratmeter große Dachfläche des Werks 3 in Kassel-Waldau. Mit einer Modulleistung von 1,1 Megawatt-Peak (MWp) setzt sie neue Maßstäbe für die energieeffiziente Produktion. Entstanden ist die Anlage in Kooperation mit den Städtischen Werken Kassel als örtlicher Energieversorger sowie mit leistungsfähigen Wechselrichtern von SMA Solar.
„Nachhaltigkeit ist etwas, das einfach zur DNA unseres Unternehmens gehört und wir sind mit unserem Stammsitz fest verwurzelt in Kassel“, betont Ingolf Cedra, Geschäftsführer der HÜBNER-Gruppe.„Deswegen ist es uns ein Anliegen, Investitionen in die Energieversorgung wie unsere neue Photovoltaik-Anlage mit den Städtischen Werken und Wechselrichtern von SMA Solar als lokale Partner umzusetzen.“
Eine der größten PV-Anlagen in Kassel: 733 Tonnen weniger CO2
Jedes Jahr erzeugt die neue Photovoltaik-Anlage 1.049 Megawattstunden (MWh) Strom. Rund zwei Drittel davon werden direkt genutzt, wodurch das Werk 3 unabhängiger bei der Energieversorgung wird. Der überschüssige Strom von rund 380 MWh wird ins öffentliche Netz eingespeist. Umgerechnet spart HÜBNER damit rund 733 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) pro Jahr ein.
„Wir freuen uns, dass wir eine der größten Photovoltaik-Anlagen im Stadtgebiet Kassels – mit 1,1 MW Spitzenleistung – für unseren Partner HÜBNER errichtet haben“, sagt Städtische-Werke-Vorstandsvorsitzender Carsten Harkner.„Die Integration einer Anlage dieser Größenordnung in ein bestehendes Verteilnetz stellt schon eine Herausforderung dar, selbst wenn der überwiegende Teil der erzeugten Energie von HÜBNER vor Ort genutzt wird. Aber wir stellen uns gerne dieser Herausforderung, denn sie bringt uns bei der Energiewende und der sicheren Energieversorgung ein großes Stück voran.“
Neues Werksdach mit besserer Dämmung
Im Werk 3 stellt der Geschäftsbereich Material Solutions hauptsächlich Produktlösungen und Komponenten aus Elastomeren und Polyurethan her. Das Werk zeichnet sich durch einen hohen Technisierungsgrad und damit Eigenstromverbrauch aus – optimale Bedingungen für eine besonders effiziente Nutzung der Photovoltaik-Anlage.
Und HÜBNER hat weitere Voraussetzungen für mehr Energie-Effizienz geschaffen: „Durch energetische Sanierung haben wir nicht nur die Dämmung verbessert und langfristig den Bedarf an Wärmeenergie reduziert, sondern zugleich das Werksdach auch für die neue Photovoltaik-Anlage vorbereitet“, erläutert Timo Eckelsbach, Leiter Technik, Zentrales Gebäude- und Dienstleistungsmanagement.
Ergänzung für bestehende Anlage am Standort Kassel
Die HÜBNER-Gruppe hat mit der neuen Photovoltaik-Anlage eine Leistung jenseits von einem Megawatt erreicht, was für sie eine neue Größenordnung in Deutschland darstellt. Damit verbunden war ein umfassenderes Genehmigungsverfahren. Dennoch wurden Planung und Realisierung innerhalb von neun Monaten fristgerecht abgeschlossen.
Bereits seit mehreren Jahren ist die Dachfläche der 6.100 Quadratmeter großen Produktions- und Lagerhalle des Werks 2 in Kassel mit einer Photovoltaik-Anlage belegt. Die 1.400 Photovoltaik-Module erzeugen dort jährlich 338 Megawattstunden Strom, zum größten Teil für den Eigenverbrauch.
Neue PV-Anlagen an Standorten in Indien, Ungarn und Deutschland
Seit 2023 hat die HÜBNER-Gruppe Photovoltaik-Anlagen an mehreren Werksstandorten weltweit in Betrieb genommen. Ein Beispiel ist die „Namma Factory“ nahe der indischen Metropole Bengaluru, die im April 2023 eingeweiht wurde und inzwischen rund 175 Mitarbeitende beschäftigt. Allein im ersten Betriebsjahr wurden hier über 587 Megawattstunden (MWh) Strom aus Sonnenenergie gewonnen.
Ende 2023 kam eine Photovoltaik-Anlage im ungarischen Nyíregyháza hinzu, dem mit rund 900 Beschäftigten zweitgrößten Standort in der HÜBNER-Gruppe. Mit 1,1 Megawattpeak (MWp) verfügt sie über eine ähnlich hohe Leistungsfähigkeit wie die neue Anlage in Kassel.
Ebenfalls 2023 wurden auf einem Hallendach der PolymerTechnik Ortrand GmbH (PTO) nahe Dresden Module einer neuen Photovoltaik-Anlage installiert. Somit kann das HÜBNER-Verbundunternehmen, das mit rund 180 Beschäftigten Industrietextilien wie beschichtete Stoffe für Übergangssysteme herstellt, rund 400 Megawattstunden (MWh) pro Jahr aus eigenen Quellen decken. Das entspricht einem Anteil von etwa elf Prozent am Strombedarf.
Fortschritte bei der Energieeffizienz
Neben der Erzeugung von Solarenergie tragen zahlreiche weitere Maßnahmen zur kontinuierlichen Reduktion des Energieverbrauchs an den HÜBNER-Standorten bei, dazu zählen die Umstellung von Gas auf Fernwärme oder die Integration von Abwärmenutzung. Besondere Fortschritte hat HÜBNER bei der Nutzung von Druckluft erzielt, eines der energieintensivsten Betriebs-Mittel im Industriebereich. Hier konnte die Energieeffizienz in den vergangenen zehn Jahren rechnerisch sogar um über 100 Prozent verbessert werden.
„Wir haben uns das Ziel gesetzt, jedes Jahr mindestens vier Prozent unseres Energieverbrauchs einzusparen“, erklärt Thomas Meibert, Energiemanagement-Beauftragter bei HÜBNER.„Bis 2040 wollen wir 100 Prozent unseres Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen decken.“ Um diese Ziele zu erreichen, verfolgt das Unternehmen ein umfassendes Umwelt- und Energiemanagement nach der ISO 50001-Zertifizierung. Darüber hinaus hat die HÜBNER-Gruppe das Ecovadis-Silber-Zertifikat, das Bemühungen in den Bereichen Umwelt, Arbeitspraktiken, faire Geschäftspraktiken und nachhaltige Beschaffung anerkennt.
Weg zu mehr Nachhaltigkeit seit langem Teil der Unternehmensstrategie
Der Weg zu einer nachhaltigen Produktion und effektivem Energiemanagement sind bei der HÜBNER-Gruppe seit Jahrzehnten wichtige Bestandteile der Unternehmensstrategie. Bereits 1993 wurde die größte Produktionshalle am Stammsitz Kassel als nachhaltiger Holzbau mit einem Grasdach eröffnet. Perspektivisch sollen weitere Flächen an Standorten der HÜBNER-Gruppe für den Ausbau von Photovoltaikanlagen geprüft werden.