Auf die nächsten 15 Jahre – Refurbishment made by HÜBNER

Ein Schienenfahrzeug hat üblicherweise eine Nutzungsdauer von 30 bis 40 Jahren. Da die Übergangssysteme des Fahrzeugs zu den am stärksten beanspruchten Komponenten bei einer Fahrt gehören, haben diese eine kürzere Lebensdauer. Denn Fahrt für Fahrt müssen sie die vielen Bewegungen der Wagen zueinander ausgleichen. „Je nach Streckenprofil, Klima, geleisteten Betriebsstunden und Qualität der Wartung müssen Übergänge im Schnitt nach etwa 15 Jahren ersetzt oder überholt werden“, erklärt Kai Mentel, Bereichsleiter After Sales & Service bei HÜBNER.

Um dennoch die Verfügbarkeit der Verkehrsflotten sicherzustellen, bietet der Systemanbieter aus Deutschland umfassende Full-Service Leistungen und intelligente Refurbishment-Lösungen für Verkehrsunternehmen an. Unter anderem werden bei der Überholung Bauteile wie Verbindungsrahmen wiederverwendet und aufgearbeitet – was gleichzeitig eine ökonomisch-, wie auch ökologisch-effiziente Methode zur Verlängerung der Lebensdauer darstellt. Mit diesen Ansätzen stößt HÜBNER weltweit auf großes Interesse bei den Kunden: So fährt zukünftig eine weitere Metro-Linie in der Millionenmetropole Melbourne mit Übergängen des Unternehmens.

Erfolgreich in Down Under

Das Unternehmen, Weltmarktführer für Übergangssysteme, hatte sich im vergangenen Jahr bei einem Ausschreibungsverfahren von Metro Trains Melbourne (MTM) für ein Refurbishment-Projekt durchgesetzt und arbeitet nun am Austausch der Übergänge, die ursprünglich von einem Wettbewerber geliefert wurden. Bei der Ausschreibung war ein besonderes Augenmerk auf das Thema Sicherheit gelegt worden. Seit Anfang des Jahres wurden nun bereits mehr als 20 Prozent der Züge mit neuen Übergängen von HÜBNER nachgerüstet – zur vollsten Zufriedenheit des Kunden.

Das Projekt bildet die komplette Bandbreite des Angebotsportfolios des HÜBNER-After Sales & Service-Bereichs ab. „Wir haben in Melbourne die relativen Bewegungen der Wagenkästen zueinander ermittelt, um sie bei der Konstruktion und optimalen Auslegung des Übergangs berücksichtigen zu können“, erläutert Heike Kahlert, zuständige Regional Sales Managerin. Dafür habe der Technische Service Messungen vor Ort durchgeführt und diese ausgewertet. Anschließend sei dann mit den gewonnenen Daten ein Test mit realitätsnahen Bewegungsabläufen im dafür entwickelten Prüfstand durchgeführt worden.

Stillstandzeiten und Kosten der Kunden reduzieren

Neben dem HÜBNER Motion Recording hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren weitere Tools entwickelt, um den Kunden kostengünstige und vor allem passgenaue Refurbishment-Maßnahmen anbieten zu können. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Stillstandzeiten und Kosten für den Betreiber so gut wie möglich zu minimieren, um so die Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge weiter zu erhöhen“, betont Mentel.

Eine ideale Ergänzung zum Motion Recording ist unter anderem der Einsatz von 3D-Scannern. Mit den Geräten ermitteln die Service-Mitarbeiter Daten von Stirnwänden von Schienenfahrzeugen, um diese anschließend zu rekonstruieren und bei der Konstruktion und Auslegung der Übergangssysteme mitberücksichtigen zu können. 

 „So gelingt es uns, Fahrzeuge, welche bisher ohne oder mit Übergängen von Wettbewerbern ausgestattet sind, mit passgenauen Übergängen in gewohnter HÜBNER-Qualität auszustatten“, so der Leiter des After Sales & Service-Geschäftes. „Darüber hinaus können wir Bauteile als Punktewolke einscannen, um diese anschließend zu rekonstruieren oder als 3D-Druck zu replizieren. Auch das spart Zeit und Kosten für unsere Kunden.“