Frisch erneuert: HÜBNER-Übergänge für den Eurotunnel-Shuttle - Refurbishment von 468 Übergangshälften bis 2028

Frisch erneuerte Übergangssysteme für den Eurotunnel-Shuttle, der Frankreich mit Großbritannien auf dem Schienenweg verbindet. Die HÜBNER-Gruppe bringt diese größten Eisenbahn-Übergänge der Welt bis 2028 auf den neuesten Stand. Weitere acht von insgesamt 468 Übergangshälften sind jetzt von Kassel, Deutschland zur Montage nach Calais, Frankreich ausgeliefert worden.

HÜBNER-Übergänge mehr als ein Vierteljahrhundert in Betrieb

Bei den im Eurotunnel eingesetzten Autozügen ist HÜBNER seit mehr als einem Vierteljahrhundert an Bord, die Erstausrüstung erfolgte Anfang der 1990er Jahre. Damals wurden für die doppelstöckigen Züge speziell entwickelte Wellenbälge mit einer Bemaßung von 4 mal 5,50 Meter zum Einsatz gebracht, die nun von HÜBNER von Grund auf überholt werden.

„Das Refurbishment dieser großen Übergänge ist eine umfassende technische und logistische Herausforderung. Für den Transport nach Calais haben wir ein besonderes Logistik-Konzept entwickelt“, erläutert Dennis Böhm, Regional Sales Manager, After Sales & Service. Das Refurbishment-Projekt startete 2020 und ist über eine Dauer von acht Jahren geplant. Bisher hat HÜBNER 52 überarbeitete der insgesamt 468 Übergangshälften geliefert. Die Übergänge können anschließend für weitere 30 Jahre im laufenden Betrieb eingesetzt werden.

 

Wissenstransfer im Sinne des Kunden Getlink

Bei der Umsetzung des Gesamtprojekts setzen die Partner HÜBNER und Getlink auf eine sehr enge Kooperation mit umfassendem Wissenstransfer. „Das Eurotunnel-Projekt ist für uns besonders“, betont Kai Mentel, Geschäftsführer der HÜBNER-Gruppe.„In einer sehr guten Zusammenarbeit mit unserem Kunden Getlink als Betreiber können wir unsere Kompetenzen als erfahrener und verlässlicher Projektpartner auch für außergewöhnliche Konstruktionen und technische Spezifikationen herausstellen.“

2021 montierten HÜBNER-Mitarbeiter die ersten Übergänge direkt vor Ort in Calais und schulten zugleich die Fachkräfte vor Ort, damit diese die Montagearbeiten im Projektverlauf selbstständig übernehmen können. „Von der Umsetzung profitiert nicht nur unser Kunde, sondern auch die Umwelt“, erklärt Dennis Böhm. „Wir ermöglichen unserem Kunden die Umsetzung der Montage durch eigene Fachkräfte, was effektiv Kosten einspart. Zudem werden im Prozess komplexe Lieferwege reduziert und somit CO2-Emissionen vermieden.“

 

Nachhaltige und partnerschaftliche Prozesse

Denn nicht alle der vor rund 30 Jahren gelieferten Bauteile müssen ersetzt werden. Beispielsweise können mechanische Komponenten wiederverwertet und vom Kunden vor Ort in die neuen Übergangshälften verbaut werden.

„Der Nachhaltigkeitsgedanke gilt für uns über den gesamten Projektverlauf hinweg“, unterstreicht Geschäftsführer Kai Mentel. „Die Wiederverwertung einzelner Komponenten dieser speziellen Übergangssysteme ist dabei ein entscheidender Faktor, mit dem wir künftig wertvolle Ressourcen einsparen und Emissionen senken.“

 

Einige Projektbeteiligte bereits bei Erstausrüstung dabei

Die Projektpartner können auf mehr als ein Vierteljahrhundert erfolgreiche Zusammenarbeit zurückblicken. Das schafft eine hohe Identifikation, auch in der HÜBNER-Belegschaft. „Die Erfahrung und Expertise unserer langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist unser Pluspunkt“, sagt Kai Mentel. „Einige der Beteiligten haben bereits an der Erstausrüstung mitgewirkt und freuen sich darüber, an diese erfolgreiche Arbeit anschließen zu können. Die besonders langfristige Bindung von Mitarbeitenden und Projekten ist ein besonderer Faktor, der uns als global aktives Unternehmen auszeichnet und abhebt.“

 

Hintergrund zum Eurotunnel-Shuttle

Der Eurotunnel, ein 50 Kilometer langer Eisenbahntunnel, verbindet Großbritannien und Frankreich. Darin verkehrt der Autozug Eurotunnel-Shuttle, der Autos, Busse und Motorräder zwischen Coquelles nahe Calais und Folkestone in etwa 35 Minuten Fahrzeit transportiert. Eisenbahnverkehrsunternehmen des Zuges ist der Eurotunnel-Betreiber Getlink.